John James Audubon hat das teuerste Buch der Welt veröffentlicht. Eine Ausgabe seines im frühen 19. Jahrhundert entstandenen Naturführers „The Birds of America“ wurde im Dezember 2010 beim Londoner Auktionshaus Sotheby’s für sagenhafte 7,3 Millionen Euro versteigert.
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Das teuerste Buch der Welt ist derzeit offenbar „The Birds of America“, eine Sammlung von Texten und Zeichnungen zu den in den USA heimischen Vogelarten, die der Naturforscher und Maler John James Audubon von 1827 bis 1838 veröffentlicht hat. Die Rekordsumme von 8,6 Millionen Pfund, umgerechnet zur Zeit der Versteigerung eben ungefähr 7,3 Millionen Euro, macht den Bildband zum wahrscheinlich teuersten Buch der Welt. Allerdings gehen die Meinungen hier auseinander, je nachdem welche Maßstäbe man zur Ermittlung eines Buchwerts heranzieht. Während im Falle von Audubons Vogelkunde der tatsächliche Verkaufswert maßgebend ist, sehen andere Experten die Schätzwerte historischer Handschriften als Richtwerte.
Das teuerste Buch der Welt: „The Birds of America“ von John James Audubon
Es ist nicht aus Gold gefertigt oder mit Diamanten besetzt, und trotzdem hat ein interessierter Sammler eine Millionensumme für dieses Buch ausgegeben. Wer es sich leisten kann, solch wertvollen Lesestoff zu erwerben, der schwelgt wahrlich in Luxus. Der ungeheure Kaufpreis mag nicht Jedem einleuchten, handelt es sich genau genommen doch um eine Enzyklopädie der nordamerikanischen Vogelwelt – im ersten Augenblick wenig aufregend. Doch hinter dem unscheinbaren Sujet stecken in der Tat viele wertvolle Geheimnisse.
Allein die Arbeitszeit von fast 20 Jahren und die Detailtreue, mit welcher der Autor sein Werk versehen hat, beeindrucken. John James Audubon hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jeden einzelnen in der Neuen Welt beheimateten Vogel aufzulisten und zu malen. Es handelt sich also um mehr als nur ein Vogellexikon. Der besondere Schmuck des Buches sind seine Illustrationen, die in mühevoller Einzelarbeit angefertigt wurden. Die naturalistische Darstellung und die handwerklich unbestreitbar großartige Ausführung der Bilder machen diese 4-bändige Printausgabe des Buches so einzigartig und rechtfertigen offenbar auch einen so enormen Preis, denn in der Kunstszene sind die Werke von Audubon hoch geschätzt.
Die teuersten Bücher der Welt
Schon vor „The Birds of America“ haben einzelne Bücher für unglaubliche Summen den Besitzer gewechselt. Eine Edition von William Shakespeares „First Folio“ – der ersten Sammlung aller Shakespeare-Stücke – beispielsweise brachte fast immer 1,5 Millionen Britische Pfund ein, eine Erstausgabe von Kopernikus‚ „De Revolutionibus Orbium Coelestium“, in dem der Astronom die Bewegungen der Himmelskörper beschrieb, wurde für 2,2 Millionen US-Dollar verkauft.
Als wertvollstes Buch der Welt gelten jedoch eigentlich andere, deren Wert nur geschätzt werden kann – zum Beispiel der Heidelberger Codex Manesse, das 2006 für unglaubliche 50 Millionen Euro versichert werden musste, als es zu einer Ausstellung verschickt werden sollte. Der wahre Wert dieser Handschrift würde sich aber erst zeigen, wenn das Buch tatsächlich einmal zum Verkauf stünde. Solange – oder bis eine andere Auktion einen neuen Rekord setzt – bleibt Audubons „The Birds of America“ offiziell das teuerste Buch der Welt.
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